Tomaten – unsere gesunde Sommerliebe

Kaum ein Gemüse steht so für den Sommer und eine gesunde, leichte Küche wie die Tomate. Das aromatische Nachtschattengewächs ist unser absolutes Lieblingsgemüse und aus deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken. Bis zu 25 kg Tomaten vernascht jeder Bundesbürger pro Jahr. Das ist kein Wunder, denn die roten Früchte sind nicht nur unglaublich vielseitig, sondern auch super gesund.

Tomatenrispen mit reifen Früchten
Bild: ItalianFoodProd / stock.adobe.com

Die Tomate kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und gelangte in der Kolonialzeit nach Europa. Anfangs unterstellte man ihr, Liebeswahn hervorzurufen und sie wurde deshalb auch gerne Liebesapfel genannt – in Italien auch „Pomi d’oro“ – goldener Apfel. In Deutschland wurde die Tomatenpflanze erst Anfang des 20. Jahrhunderts richtig heimisch und erst nach dem zweiten Weltkrieg begann der Anbau in großem Stil.

Wann ist Tomaten-Saison?

Durch den weltweiten Anbau sind Tomaten natürlich das ganze Jahr über erhältlich. Heimische Tomaten aus dem Treibhaus gibt es zwar meist schon ab März, der Freilandanbau startet in Deutschland aber erst im Juni. Am besten schmecken die Liebesäpfel natürlich sonnengereift in der Hochsaison zwischen August und September. Darüber hinaus dauert die heimische Tomaten-Saison aber noch bis Oktober.

Eine Schubkarre voller reifer Früchte bei der Tomaten Ernte
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Welche Tomatensorten gibt es?

Tomaten gibt es in einer unglaublichen Sortenvielfalt mit verschiedensten Farben, Formen und Größen. Weltweit sind 3.800 verschiedene Züchtungen im Sortenregister eingetragen. Dazu kommen ungefähr nochmal so viele unregistrierte Tomatensorten.
Es werden grundsätzlich vier Tomatentypen nach Form unterschieden: runde Tomaten, gerippte, längliche und Kirschtomaten. Hier die wichtigsten Sorten – beginnen wir mit den Kleinsten:

Kirschtomaten

Kirschtomaten sind die kleinsten Früchte. Es gibt sie in rot, gelb und orange. Sie kommen meist aus dem Mittelmeerraum, haben ein fruchtig-süßes Aroma und eignen sich besonders für Salate, als Rohkost oder für kalte Platten.

Cocktailtomaten

Etwas größer sind die Cocktailtomaten (bei ovaler Form auch Pflaumentomaten) Sie sind ebenfalls sehr aromatisch und machen sich sehr gut im Salat oder als Snack zwischendurch.

Strauchtomaten und Rispentomaten

Strauchtomaten und Rispentomaten sind am beliebtesten und machen den Großteil des Angebotes aus. Mit ihrem aromatisch-süßen Geschmack eignen sie sich besonders als Rohkost, für Salate, Suppen oder als Tomatengemüse.

Auswahl verschiedener Tomaten-Sorten
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Roma- und Eiertomaten

Roma- oder Eiertomaten kommen aus überwiegend aus südlichen Ländern, sind sonnengereift und daher aromatischer. Sie haben viel Fruchtfleisch, sind gut zum Einmachen und Kochen geeignet, für Saucen, Suppen und Eintöpfe.

Gerippte Tomaten

Gerippte Tomaten enthalten viel Fruchtfleisch und haben einen süß-säuerlicher Geschmack. Sie kommen meist als Tomatengemüse, in Salaten oder Eintöpfen auf den Tisch.

Fleischtomaten

Große Fleischtomaten wie die Ochsenherzen haben noch mehr Fruchtfleisch und sind süßlicher. Sie werden gerne als gefüllte Tomate, für Rohkost, Salate oder Eintöpfe verwendet.

Qualitätsklassen von Tomaten

Qualitativ werden drei Klassen unterschieden:

  • Die Klasse Extra bekommen nur perfekte Tomaten: Die Früchte müssen fest, gleich groß, einheitlich gereift und gefärbt sein. Erlaubt sind nur minimale Schalenfehler.
  • In Klasse I dürfen die Tomaten etwas weniger fest sein. Kleinere Fehler und leichte Druckstellen werden noch akzeptiert. Dennoch müssen sie einheitlich gereift sein und die gleiche Färbung aufweisen.
  • Für Klasse II müssen die Tomaten wenigstens noch ausreichend fest sein, dürfen keine Risse aufweisen und nur leicht vernarbt sein. Andere Abweichungen sind erlaubt, wenn die Früchte ansonsten in Ordnung sind. Gerippte Tomaten dürfen zudem stärkere Verwachsungen aufweisen.

Anhand ihrer Größe oder Beschaffenheit lässt sich allerdings nicht erkennen, wie lecker oder gesund eine Tomate ist. Ihr Geschmack wird einzig durch Sorte und Wachstumsbedingungen beeinflusst.

Kiste mit Tomaten Rispen
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Tomaten kaufen und lagern

Auch wenn die berüchtigten Holland-Tomaten heute nicht mehr so wässrig und geschmacklos sind wie früher: Import-Tomaten sind oft speziell gezüchtet oder gentechnisch verändert, um die langen Transportwege zu überstehen und länger haltbar zu sein. Das geht natürlich zu Lasten des guten Geschmacks, da die Nährstoffe dennoch abgebaut werden. Am besten schmecken deshalb immer noch die heimischen Liebesäpfel zur Hochsaison im Sommer. Denn reife Früchte haben auch das maximale Aroma. Achte nur darauf, dass die Schale noch fest ist.

Keine Sorge übrigens, wenn die Tomaten im Markt noch leicht grünlich oder hellrot sind. Tomaten können zu Hause noch nachreifen. Das klappt am besten an einem warmen, hellen Ort wie der Fensterbank.

Fausregeln: 

Je roter die Schale, desto reifer ist die Tomate.
Je aromatischer die Rispen riechen, desto frischer ist die Tomate.
Je älter die Tomate, desto weicher wird sie.

Bei der Lagerung gilt für die meisten Tomatensorten: Nicht im Kühlschrank aufbewahren! Bei zu tiefen Temperaturen verlieren Tomaten ihren Geschmack und die Haltbarkeit verkürzt sich. Unter guten Bedingungen lassen sich ausgereifte Früchte normalerweise bis zu zwei Wochen lagern, ohne allzu viele Nährstoffe zu verlieren. Einzig die kleinen Cocktailtomaten mögen den Kühlschrank: Dort sind sie bis zu vier Wochen haltbar, bei Zimmertemperatur dagegen nur eine Woche.

Außerdem sollten Tomaten von anderem Gemüse und Obst entfernt gelagert werden. Wie bei Äpfeln auch, bilden Tomaten beim Reifen das Pflanzenhormon Ethylen, das andere Früchte schneller reifen lässt.

So werden Tomaten gelagert:

      • Raumtemperatur: 13 bis 18 Grad
      • Luftfeuchtigkeit: über 80 Prozent
      • immer dunkel lagern
      • getrennt von Obst und Gemüse

Da frische Tomaten natürlich am allerbesten schmecken, empfehlen wir, ausgereifte Früchte nicht länger als fünf Tage zu lagern. Durch Licht, Wärme und Sauerstoff schwinden ab dann nämlich langsam die Nährwerte und das Aroma.

Geschnittene Tomaten auf einem Holzbrett
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Tomaten in der Küche

Tomaten sind unglaublich vielseitig und kommen nicht nur als Tomatensauce auf den Tisch. Die leckeren Gewächse sind aus der heutigen Küche kaum noch wegzudenken: als Tomatenmark, in Dosen, als Ketchup, Saft oder Suppe, als oder im Salat, als Ofentomaten oder Sandwich-Belag.

Vor dem Verzehr sollten Tomaten unbedingt mit lauwarmem Wasser gewaschen werden. Bei gekauften Tomaten könnten sich noch Rückstände von Pestiziden an den Früchten befinden.

Vorsicht gilt auch bei grünen, unreifen Tomaten! Diese enthalten, genau wie Kartoffeln, den Pflanzengiftstoff Solanin. Gerade Import-Tomaten werden noch grün geerntet und reifen dann beim Transport noch nach. Erst wenn die ganze Tomate rot ist, hat sich das Solanin vollständig abgebaut.

Es gibt allerdings auch einige Tomatensorten, die in reifem Zustand grüne oder grün-gelbe Früchte haben. Darauf lassen aber meist Sortennamen wie Evergreen oder Green Grape schließen.

Bitte beachten:

      • nur reife Tomaten verzehren
      • immer den Stielansatz entfernen
      • Stängel und Blätter nicht essen

Gut zu wissen:
Beim Kochen werden viele der Vitamine und Nährstoffe von Tomaten zerstört. Klein geschnittene Tomaten führen dem Körper hingegen mehr Nährstoffe zu.

Tomaten häuten

Für Gerichte wie Suppen oder Soßen sollte die Tomate besser gehäutet werden. Dazu einfach die Tomatenhaut einritzen, die Früchte kurz abkochen oder mit heißem Wasserüberbrühen, anschließend mit kaltem Wasser abschrecken und dann die Haut runterpellen. Das Fruchtfleisch danach einfach pürieren und einkochen.

Meal-Prep-Tipp: Zuviel gekaufte Tomaten einfach konservieren, bevor sie schlecht werden. Zum Beispiel als Tomatensoße vorkochen und einfrieren.

Pfirsich-Caprese-Salat

Welche Nährwerte stecken in Tomaten?

Reife Tomaten sind äußerst gesund und haben besonders wenige Kalorien, was sie ideal zum Abnehmen macht. Das liegt daran, dass sie zu über 90 Prozent aus Wasser bestehen. Außerdem enthalten sie viel Vitamin C, Spurenelemente und Nährstoffe wie Kalium, das den Körper auch entwässert und entgiftet.

Weiterhin wirkt der rote Farbstoff Lycopin, der in der Tomatenschale sitzt, antioxidativ. Lycopin stärkt die Abwehrkräfte, senkt den Cholesterinspiegel und soll sogar bestimmte Krebsarten unterdrücken können. Glücklicherweise ist Lycopin hitzebeständig und bleibt beim Kochen erhalten.

Gut zu wissen:
Tomaten aus Gewächshäusern sind weniger nährstoffreich als vollreif geerntete Freilandtomaten.

Durchschnittliche Nährwerte je 100g
Kalorien 19 kcal
Fett 0,1 g
Kohlenhydrate 2,6 g
Ballaststoffe 1 g
Eiweiß 1 g

Unsere liebsten Tomaten-Rezepte

Nun, da ihr alles Wissenswerte über Tomaten gelesen habt, kann es ja ans Kochen gehen. In unserer Rezeptsammlung findet ihr vom Tomaten-Dip, über Saucen, Salate und Aufläufe, bis hin zu Ofentomaten viele saftige Ideen. Schaut doch mal rein!

Saisonkalender für Gemüse

Viele weitere Infos über frisches Gemüse findet ihr übrigens in unserer Einführung in die regionale und saisonale Ernährung. Und wenn ihr, neben Tomaten auch die Saisonzeiten anderer Gemüsesorten erfahren wollt, dann ladet euch doch unseren Saisonkalender runter. Dort gibts frisches Gemüse satt!

Tomaten Infografik mit Infos zur Saison und den Nährwerten

Beitragsbild: ItalianFoodProd / stock.adobe.de

Autor:in

Julia Icking

Julia ist Diplom-Ökotrophologin und betreibt ein eigenes Text­büro mit dem Schwerpunkt Lebensmittel und Ernährung. Die Bonnerin ist die Mutter unserer Food-Fibel und schreibt zudem über alle Themen, die für eine gesunde Lebensweise wichtig sind.

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