Äpfel – auf die Sorte kommt es an

Eigentlich ist es fast ein bisschen unfair, dass die Frucht trotz der vielen Sorten einfach immer „Apfel“ genannt wird. Aber so ist es eben! Wer sich auskennt, kann die Vielfalt nutzen, denn es gibt für jeden Zweck und Geschmack den richtigen: Für Kuchen, Mus oder Snack – von fein-süßlich bis herb-säuerlich. Und am allerliebsten frisch vom Baum – wie gut, dass die Apfel-Saison mehrere Monate dauert!

Reife Äpfel am Baum
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Wann haben Äpfel Saison?

Ab Mitte Juli reifen die ersten, frühen Sorten. Am bekanntesten sind Klaräpfel. So richtig in Fahrt kommt die Apfel-Saison ab Anfang September, wenn Elstar, Pinova und Braeburn reif werden. Das sind Sorten, die richtig gut lagerfähig sind. Später bis in den November hinein wird dann zum Beispiel noch der für Kuchen und Apfelmus beliebte Boskoop geerntet. Er muss aber auf jeden Fall vor dem Frost vom Baum.

Apfelanbau in Reihenpflanzung
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Welche Apfelsorten gibt es?

Weltweit gibt es rund 30.000 Apfelsorten – in Deutschland wachsen immerhin etwa 2.000. Die beliebtesten Apfelsorten in Deutschland heißen Jonagold, Elstar, Braeburn, Gala und Boskoop. Boskoop, auch gerne Boskop also mit einem „o“ weniger geschrieben, sind mürbe und schmecken säuerlich. Sie werden ziemlich groß und eignen sich prima für Kuchen und Mus.

Genau auf der anderen Seite der Skala rangieren die kleinen, glänzend-roten Gala. Sie schmecken süß und sind als Snackäpfel beliebt. Braeburn erkennt man leicht an ihrer Schale: Eine Seite ist rot, die andere grün bis gelb. Sie sind knackig und irgendwo zwischen süß und herb angesiedelt.

Verschiedene Apfelsorten
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Eine eher neue Sorte ist der Elstar, der gezielt gezüchtet wurde. Gelb-rot, saftig und säuerlich-frisch ist er ein echter Allrounder. Gut lagerfähig und ausgewogen zwischen süß und säuerlich rangiert der Jonagold.

Äpfel kaufen und lagern

Äpfel haben je nach Sorte eine unterschiedlich beschaffene Oberfläche: Manche sind rau, andere glänzen verführerisch. Beim Kauf sollte die Schale auf jeden Fall unverletzt sein und das Obst darf keine Druckstellen aufweisen. Kleine Schalenfehler wie sie zum Beispiel durch Hagel entstehen, tun weder Geschmack noch Lagerfähigkeit Abbruch.

Apfelangebot im Hofladen
Apfelangebot im Hofladen

Zu Hause lassen sich Äpfel vergleichsweise einfach lagern und bleiben über Wochen hinweg frisch. Sie mögen einen kühlen Keller oder einen Platz im Kühlschrank. Wichtig ist es, die Äpfel getrennt von anderen Obstsorten aufzubewahren, denn sie strömen das Reifegas Ethylen aus. Das lässt alle Sorten in ihrer Umgebung schneller verderben.

Im professionellen Obstbau können Äpfel unter besonderen Bedingungen mehrere Monate gelagert werden. So schmecken die heimischen Früchte bis ins nächste Jahr hinein prima. Was den CO2-Fußabdruck angeht haben ab etwa April allerdings die Sorten aus Übersee die Nase vorn, denn auch die Lagerung verbraucht ja Energie.

Apfel geschnitten auf Holzbrett

Äpfel in der Küche

Als Snack ist ein Apfel nahezu unschlagbar. Handlich, praktisch und ziemlich unempfindlich passt er in jede Tasche. In der Küche machen Äpfel sowieso eine gute Figur: Als süßes Mus oder Kompott, fruchtig im Kuchen oder als Gelee auf dem Brötchen.

Auch zu herzhaften Gerichten passen Äpfel bestens: Altbewährt sind Reibekuchen mit Apfelmus, ausgefallen wird es bei einer Kürbispizza mit Äpfeln. Zu den süßen Klassikern zählen Apfeltaschen, Apfelpfannkuchen oder ein herrlich mürber Bratapfel mit Mandelstiften, Rosinen und Vanillesoße. So darf der Winter gerne kommen.

Ganz einfaches Apfelkuchen-Rezept
Schneller Apfelkuchen mit Vanille

Welche Nährstoffe stecken im Apfel?

Äpfel sind kalorienarm, liefern leicht verfügbaren Fruchtzucker und Ballaststoffe. Besonders interessant ist hier das Pektin. Dieser Ballaststoff ist ein pflanzliches Geliermittel und kann Marmelade, Gelee und Gummibärchen binden. Gesund ist er außerdem, denn er wirkt ausgleichend auf die Verdauung.

Außerdem enthalten Äpfel viele Vitamine, wie zum Beispiel B1 und B2, aber auch die Zellschutzvitamine C und E. Der Mineralstoff Kalium ist ebenfalls reichlich enthalten. Übrigens wirkt der berühmte Apfel am Tag positiv auf Herz und Stoffwechsel: Er kann das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes senken.

Durchschnittliche Nährwerte je 100g
Kalorien 54 kcal
Fett 0,1 g
Kohlenhydrate 14,4 g
Ballaststoffe 2 g
Eiweiß 0,3 g

Unsere liebsten Apfel-Rezepte

Wir hoffen, ihr konntet noch einiges über Äpfel dazulernen. In unserer Rezeptsammlung findet ihr viele unterschiedliche Ideen, was man mit dem leckeren Obst alles in der Küche anstellen kann. Schaut doch mal rein!

Saisonkalender für Obst

Viele weitere Infos über frisches Obst findet ihr übrigens in unseren Magazinbeiträgen über Nachhaltigkeit: Regionale und saisonale Ernährung und Regional oder Bio. Und wenn ihr neben Äpfeln auch die Saisonzeiten anderer Obstsorten erfahren wollt, dann ladet euch doch unseren Saisonkalender runter.

Beitragsbild: Nitr / stock.adobe.com

Autor:in

Julia Icking

Julia ist Diplom-Ökotrophologin und betreibt ein eigenes Text­büro mit dem Schwerpunkt Lebensmittel und Ernährung. Die Bonnern ist die Mutter unserer Food-Fibel und schreibt zudem über alle Themen, die für eine gesunde Lebensweise wichtig sind.

Kommentar

  • Hallo Julia

    Danke für den Überblick zu den verschiedenen Apfelsorten. Kennst Du den fuji Apfel? Der „fuji Apfel“ begegnet mir immer mal wieder wenn ich auf Reisen bin und begeistert mich vom Geschmack, Farbe, dem Biss und der süss-säuerlichen Note.

    LG Peter Chien

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