Das große 1 x 1 der Küchenkräuter

Grün, grüner, frische Kräuter! Kochen ohne das Aroma sattgrüner Küchenkräuter können wir uns kaum vorstellen. Und du sicher auch nicht! Deshalb widmen wir diesen Beitrag den Geschmacksgebern aus dem Blumentopf. Entdecke mit uns die beliebtesten Küchenkräuter, erfahre wie du sie am besten aufbewahrst und lerne, wie du sie in der Küche richtig zum Einsatz bringst. Natürlich findest du zwischen den Zeilen auch unsere Lieblingsrezepte mit frischen Kräutern.

Unterschiedliche Kräuterpflanzen in Holzbox

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Was sind Küchenkräuter?

Was genau wächst denn da im Kräutertopf auf Balkonien, der Fensterbank und im Hochbeet? Bei Kräutern handelt es sich um Pflanzen, die entweder als Strauch oder als Kraut aus ihren Töpfen ragen. Ihre Blüten, Blätter und Sprossen können in der Küche frisch oder getrocknet zum Einsatz kommen. Von fein würzig über leicht scharf bis hin zu frisch und zitronig: Kräuter machen auch die einfachsten Rezeptideen zu geschmackvollen Mahlzeiten mit unterschiedlichsten Aromen.

Klassische Küchenkräuter unterscheidet man grundsätzlich in Heil- und Wildkräuter. Unter Heilpflanzen werden all jene Pflanzen zusammengefasst, die mit ihren Wirkstoffen Beschwerden und Krankheiten lindern sollen. Sie werden unter anderem als Tee, in Salben oder Bonbons angeboten.

Wildkräuter umfassen Kräuter, die zum Verzehr geeignet sind, jedoch nicht künstlich gezüchtet werden. Die Grenzen zwischen Küchen-, Heil- und Wildkräuter verschwimmen jedoch. So wird zum Beispiel das Heilkraut Salbei nicht nur als Tee angeboten, sondern findet seinen Weg auch als Küchenkraut in die Pfannen dieser Welt. Und auch der wilde Bärlauch zieht jedes Frühjahr in die ein oder andere Küche ein.

Die beliebtesten Küchenkräuter

Zugegeben, wir greifen für das Verfeinern mancher Rezepte auch mal gerne zu fertigen Kräutermischungen aus dem Gewürzregal. Getrocknete Kräuter in der Dose sind einfach zu lagern und immer griffbereit. Und auch geschmacklich gibt das breite Angebot einiges her. Doch in den Pflanzentöpfe auf der Fensterbank oder Terrasse warten eben frische Kräuter darauf, geerntet zu werden – und das ist dann doch etwas anderes. Schon deshalb, weil man die Kontrolle über den Geschmack behält.

Küchenkräuter gibt es wahrlich viele, darum haben wir dir im Folgenden die 12 beliebtesten Kräuter zum Kochen zusammengestellt.

Gebündelte Kuechenkraeuter

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Basilikum

Mit seiner frischen, leicht bitteren Note und einem Hauch von Schärfe zählt Basilikum zu den beliebtesten Küchenpflänzchen. Fun Fact: Je mehr Sonne die Pflanze bekommt, desto intensiver duften und schmecken die sattgrünen Blätter. Kleine Blätter sind besonders geschmackvoll.

Frisch gepflückt harmoniert Basilikum besonders gut mit Zutaten wie Knoblauch, Tomaten und Parmesan und wird oft für die Zubereitung einfacher Pastagerichte eingesetzt, so auch für unseren Nudelsalat Caprese mit Tomate, Mozzarella und Basilikum. Frische Basilikumblätter sollten immer am Ende des Kochvorgangs zum Gericht gegeben werden, da sie sonst matschig werden und Aromen verlieren.

Ein kleiner Vorrat an getrocknetem Basilikum lohnt sich ebenfalls, denn auch dieser kann mit seinem etwas pikanterem Aroma deine Geschmacksknospen kitzeln. Unter den verschiedenen Arten von Basilikum findest du auch Thai-Basilikum, das mit einer spannenden Lakritznote daherkommt.

Wozu verwendet man Basilikum beim Kochen

Oregano

Die meisten kennen den unverkennbaren fein-herben Geschmack von Oregano vor allem von einer echt italienischen Pizza. Beim Backen des Klassikers aus Italien ist die Verwendung von getrocknetem Oregano gang und gäbe. Auch Pastagerichte werden mit Oregano verfeinert. So wie unsere unwiderstehliche Auberginen-Pasta mit Chorizo.

Frischer Oregano kann natürlich auch zum Kochen verwendet werden, hat allerdings kein so intensives Aroma wie die die getrockneten Blätter. Das liegt daran, dass seine ätherischen Öle in getrocknetem Zustand konzentrierter sind. Frischer Oregano wird daher meist als Dekoration verwendet.

Oregano Verwendung in der Küche

Rosmarin

Bei Rosmarin denken wir direkt an unsere gebackenen Rosmarinkartoffeln mit Avocado-Dip. Die kleinen Nadeln zaubern eine leicht bittere und würzige, fast schon zitronige Note. Zu den Sparringspartnern von Rosmarin zählen neben Erdäpfeln auch andere Gemüsesorten wie Kürbis und Pilze. Käseplatten werden oftmals um ausgefallene Konfitüren wie eine Rosmarin-Aprikosenkonfitüre oder eine Rosmarin-Traubenkonfitüre ergänzt. Die Nadeln des Krauts werden aufgrund ihrer Konsistenz nur selten roh verzehrt. Du kannst die Zweige oder die abgezogenen Nadeln braten, schmoren oder kochen.

Wozu verwendet man Rosmarin beim Kochen

Petersilie

Glatte oder krause Petersilie? Wir mögen beide Pflanzen gleichermaßen, wobei glatte Petersilienblätter meist kräftigere Aromen mit sich bringen. Petersilie ist das perfekte Kraut für Kräutermischungen, denn es verträgt sich mit nahezu allen anderen Aromen der Kräuterwelt. Die abgezogenen Blätter passen zu Quark und Butter, Gemüse, Suppen und Salaten. Unser Paprika-Feta-Salat mit Oliven wird dank der frischen Petersilie erst richtig aromatisch.

Wozu passt Petersilie am besten

Schnittlauch

Hast du noch ein Plätzchen auf der Fensterbank frei, dann reservier ihn für frischen Schnittlauch. Denn die dunkelgrünen Halme sind vielseitig einsetzbar. Von Dips, Dressings und Soßen über Eierspeisen bis hin zu Salaten – Schnittlauch sorgt für einen leicht scharfen Geschmack. Schnell, einfach und superlecker: kerniges Vollkornbrot mit Butter bestreichen und mit Salz und Schnittlauch bestreuen.

Schnittlauch wozu essen

Salbei

Die Blätter der Salbeipflanze lassen sich leicht erfühlen. Denn sie sind filzig und behaart. Dabei erinnert ihr kräftiger Geschmack an Eukalyptus. Salbeiblätter werden oftmals in heißer Butter gebraten, denn dann entfalten sie ihren würzigen Geschmack am besten. Dieser harmoniert hervorragend mit leicht-süßlichen Zutaten wie Möhren, Süßkartoffeln und Kürbis. Unser Lieblingsrezept mit Salbei heißt Kürbis-Gnocchi mit Salbeibutter.

Salbei wozu verwenden

Dill

Dill, auch bekannt als Gurkenkraut, darf in einem einfachen Rezept für Gurkensalat keineswegs fehlen. Auch bei Fischgerichten mit einigen Spritzern Zitrone ist der Einsatz von Dill üblich. Für das volle, erst süßliche und dann saure Aroma solltest du Dill nicht erhitzen. Das Besondere am Küchenkraut: Alle Teile der Pflanze – Spitzen, Dolden und Samen – können in der Küche verwendet werden.

Zu welchen Gerichten passt eigentlich Dill

Minze

Unser Lieblingsrezept mit Minze ist ein süß-saurer Rhabarbersirup mit Himbeeren. Aufgegossen mit Sprudelwasser ergibt der Sirup eine leckere Limonade. Das Aroma der Minze verleiht spritzigen Limos stets eine Frische. Aber auch frische Salate erhalten mit ein paar Blättern Minze ein geschmackvolles Upgrade. Die bekanntesten Arten der Minze sind die Grüne Minze und die Pfefferminze.

Wozu verwendet man Minze in der Küche

Thymian

Thymian passt hervorragend zu Fleisch- und Kartoffelgerichten. Anders als bei den meisten anderen Kräutern, schmeckt getrockneter Thymian deutlich intensiver als das frische Kraut. Spannend, oder? Auch Thymian findet seinen Weg in viele Kräutermischungen.

Wozu verwendet man Thymian in der Küche

Koriander

Bei Koriander scheiden sich bekanntlich die Geister. Frische Korianderblätter haben ein kräftiges Aroma. Während einige die gezupften Blätter fröhlich über asiatische oder mexikanische Gerichte streuen, vergleichen andere den Geschmack mit dem von Seife. Wir legen dir unser bestes Süßkartoffel-Curry mit Brokkoli ans Herz. Auch bei Koriander gilt: Blätter erst am Ende der Garzeit über das Gericht streuen.

Wozu verwendet man Koriander in der Küche

Majoran

Das Küchenkraut Majoran zählt zu den pflegeleichtesten Kräutern und wächst selbst in schattigen Balkonkästen heran. Der kräftige Geschmack des Majorans wird gerne für das Würzen deftiger Suppen und Eintöpfe genutzt.

Zu welchen Gerichten passt Majoran

Estragon

Ein feines Anisaroma, eine leichte Würze, eine bittere Süße – Estragon kommt bei Zubereitung von Fisch und Geflügelgerichten ins Küchenspiel. Das sogenannte „Drachenkraut“ ist besonders in der französischen Küche unverzichtbar und die wichtigste Zutat der berühmten Sauce béarnaise. Unser Verwendungstipp: Ganze Strauchtomaten in einer Auflaufform mit reichlich Olivenöl, ein paar Zweigen Estragon und grobem Meersalz im Ofen garen. Herrlich!

Wozu passt Estragon in der Küche

Wusstest du, dass auch Bärlauch zu den klassischen Wildkräutern zählt? In unserer Food-Bibel findest du einen umfangreichen Beitrag zum Frühlingskraut Bärlauch.

Kräuter kombinieren

Kraut ist Kraut, denkst du? Von wegen. Beim Einsatz frischer Kräuter gibt es Kräuterkombinationen, die zu einer Geschmacksexplosion führen und welche, die du lieber vermeidest. Eine Kombination, die sich in unserem Haushalt bewährt hat, ist die 5-Kräuter-Mischung Kräuter der Provence mit Basilikum, Bohnenkraut, Oregano, Rosmarin und Thymian. Auch Fines herbes mit Estragon, Kerbel, Petersilie und Schnittlauch verwenden wir gerne. Von Kombinationen wie Majoran und Oregano oder Minze und Waldmeister raten wir dir jedoch ab. Beim Kochen mit Kräutern ist ein wenig Mut gefragt. Taste dich mit bekannten Kräutermischungen heran und trau dich, auch einmal neue Kombinationen auszuprobieren.

Einkaufsentscheidung – Frisch, getrocknet oder tiefgekühlt?

Die Gemüseabteilung hält Küchenkräuter als frisch geerntete Bundware und als Topfpflanzen bereit. Das Gewürzregal ist mit getrockneten Kräutern bestückt und im Tiefkühlfach erwarten dich eine Auswahl abgepackter Tiefkühlkräuter. Doch welche ist die richtige Wahl?

Allgemein plädieren wir für frische Kräuter, bestenfalls in Bio-Qualität. Denn die noch unbehandelten Kräuter enthalten aller Regel nach die meisten Nährstoffe – und den besten Geschmack. Und das Bio-Siegel ist die Versicherung für den Verzicht auf synthetische Pflanzenmittel. Beim Kauf getrockneter Kräuter gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Hier gilt: Finger weg von fein gemahlenen Kräutern, denn je feiner gemahlen, desto weniger Aroma. Weiter unten im Text erklären wir dir außerdem, wie du frische Küchenkräuter selbst einfrieren oder trocknen kannst.

Kräuter richtig aufbewahren

Hast du die Kräuterabteilung im Supermarkt geplündert oder deine selbst gezogenen Kräuter geerntet, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu lagern. Möchtest du deine Küchenkräuter zeitnah verwenden, kannst du sie nach dem Abbrausen in ein feuchtes Küchentuch wickeln und im Gemüsefach deines Kühlschranks unterbringen.

Kräuterbunde lassen sich wie ein Blumenstrauß in einem Glas Wasser frisch halten. Gibst du kleine Mengen Traubenzucker mit ins Glas, bleiben die Küchenkräuter einige Tage frisch. Allerdings gilt dies nicht für Schnittlauch, da sich die Halme mit Wasser vollsaugen und schleimig werden.

Größere Mengen frischer Kräuter kannst du einfrieren. Tiefgefrorene Kräuter haben eine lange Haltbarkeit. Und so geht’s: Kräuter nach dem Abbrausen und Trockentupfen entweder ganz oder klein geschnitten in verschließbaren Boxen füllen und ins Gefrierfach legen.

Coole Idee: Du kannst fein gehackte Kräuter gemeinsam mit etwas Wasser in Eiswürfelbehälter füllen und tieffrieren. Basilikum, Dill, Petersilie und Schnittlauch eignen sich hierfür besonders gut. Die Eiswürfel kannst du bei Bedarf portionsweise entnehmen und zum Würzen deiner liebsten Rezepte verwenden. Kräuter-Eiswürfel mit Minze und Rosmarin lassen sich auch für die Zubereitung von Drinks einsetzen.

Kräuter-Eiswürfel auf Holzuntergrund

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Kräuter trocknen

Einige Kräuter – vorwiegend krautige Küchenkräuter wie Estragon, Rosmarin und Thymian – kannst du ganz einfach trocknen. Der Vorteil: Einmal getrocknet sind die Kräuter lange haltbar.

Was du tun musst? Kräuter einfach bündeln und aufhängen oder auf Küchenpapier legen und an der Luft trocknen lassen, bis die Blätter beim Berühren leicht rascheln. Wichtig: Trockne deine Kräuter nie in der prallen Sonne oder im heißen Backofen, denn dabei verlieren sie einen Großteil ihres Aromas. Deine getrockneten Kräuter bewahrst du am besten in luftdichten Gläsern auf. Im offenen Regal sind die getrockneten Kräuter ein echter Hingucker.

Verschließbare Gläser mit getrockneten Kräutern in Küchenregal

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Kräuter richtig verarbeiten

Bevor du deine Kräuter schneidest und über deine Lieblingsgerichte streust, solltest du sie von möglichem Dreck befreien. Da Kräuter empfindlich sind, empfehlen wir dir, die Blätter vorsichtig mit kaltem Wasser abzubrausen. Anschließend kannst du deine Küchenkräuter entweder trocken schütteln oder vorsichtig trocken tupfen.

Die goldene Küchenkräuterregel lautet: Schneiden, nicht reißen oder zerdrücken! Achte darauf, dass du ein scharfes Messer verwendest und die Kräuter wirklich schneidest. Denn sonst landet das Aroma nicht im Essen, sondern im Schneidebrett. Alternativ kannst du Küchenkräuter auch mit einer Schere zerkleinern.

Kräuter und ihre Wirkung auf die Gesundheit

Wie bereits erwähnt, werden unterschiedliche Kräuter auch als Heilkräuter eingesetzt. Der Grund: Ihre Inhaltsstoffe sollen den Gesundheitszustand positiv beeinflussen. Einige Heilkräuter werden auch als Teil hochkonzentrierter Kräuterprodukte verkauft, zum Beispiel als Pulver.

  • Mit ihren Bitterstoffen fördern Heilkräuter wie Salbei, Lorbeer und Wermut einen gesunden Appetit.
  • Kräuter wie Fenchel, Wachholder und Bohnenkraut können krampflösend und beruhigend auf den Magen wirken.
  • Beliebte Küchenkräuter, dazu zählen Basilikum, Petersilie und Kresse, regen die natürliche Nierentätigkeit an und wirken somit entwässernd.
  • Als natürliche Geschmacksgeber können Kräuter davor bewahren, viel Salz zu verwenden. Hohe Mengen können einen negativen Einfluss auf den Blutdruck.

Bist du auf den Kräutergeschmack gekommen? Dann schau dich in unserer großen Rezeptsammlung um, denn hier warten zahlreiche Rezepte mit Kräutern darauf, von dir ausprobiert zu werden.

Alles über Küchenkräuter – Wozu passen welche Kräuter

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Autor:in

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