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Fructoseintoleranz – wenn Obst zum Problem wird

Unter Fructoseintoleranz versteht man eine Unverträglichkeit gegen den Fruchtzucker Fructose. Dieser spezielle Zucker kommt vor allem – wie der Name schon sagt – in Früchten vor, steckt aber darüber hinaus auch in weiteren Lebensmitteln. Probleme verursacht Fructose dann, wenn sie in großen Mengen aufgenommen wird. Das hat für viele Menschen unangenehme Folgen. Welche Symptome auf eine Fructoseunverträglichkeit hindeuten, welche Ursache dahintersteckt und wie du deine Ernährung gestalten kannst, um Probleme zu umgehen, liest du hier im Artikel.

Verschiedenes Obst, ein Apfel trägt ein Schild mit Aufschrift "Fructose"
Bild: PhotoSG/stock.adobe.com

Was ist Fructoseintoleranz?

Eine Fructoseintoleranz zeigt sich immer dann, wenn zu große Mengen Fruchtzucker aufgenommen, aber nicht vertragen werden. Dann ist die Verdauung überlastet und es kommt zu verschiedenen Symptomen, wie Bauchschmerzen oder Übelkeit. Zum Glück kannst du einiges tun, um diese unangenehmen Folgen zu vermeiden, denn neben der reinen Fructosemenge spielt es auch eine Rolle, ob das Obst alleine oder mit anderen Lebensmitteln kombiniert gegessen wird. Es ist also meistens gar nicht nötig, Fructose ganz vom Speiseplan zu verbannen. Eine clevere Ernährungsumstellung genügt, um Symptome zu vermeiden.

Ein selten auftretender Sonderfall ist die sogenannte hereditäre Fructoseintoleranz. Bei dieser angeborenen Form der Unverträglichkeit darf gar kein Fruchtzucker gegessen werden. Für eine bessere Unterscheidung nutzen Fachleute für die häufiger auftretende Überlastung den Begriff Fructosemalabsorption, was wörtlich übersetzt „mangelnde Aufnahme von Fruchtzucker“ bedeutet. Das ist ja letztlich der Kern der Sache.

Fructoseintoleranz Symptome

Bei Fructoseintoleranz reagiert der Bauch schnell auf eine zu hohe Zufuhr an Fruchtzucker zum Beispiel aus Saft oder Obst. Es kommt zu Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Auch Krämpfe und Zittern sind möglich, sogar die Haut reagiert mit Schwitzen. Das kann sicherlich sehr unangenehm sein, doch glücklicherweise sind die Symptome letztendlich harmlos. Sie lassen sich ganz einfach durch eine Verringerung der Fructosezufuhr vermeiden.

Wer seine Ernährung trotz Unverträglichkeit nicht verändert, muss allerdings mit weiteren Folgen rechnen, denn es können Symptome wie Müdigkeit, Ödeme, Nahrungsverweigerung und Durchfall auftreten.

Welche Ursachen hat Fructoseintoleranz?

Fructose gelangt normalerweise aus dem Dünndarm in den Blutkreislauf. Dafür braucht er einen speziellen Transporter ohne den geht es nicht. Von diesen Transportern gibt es aber nicht unendlich viele, so dass nur eine bestimmte Menge Fructose auf einmal aufgenommen werden kann. Wenn jetzt zu viel Fruchtzucker gleichzeitig im Darm landet, wird sie einfach durchgereicht bis in den Dickdarm. Hier kommen die Darmbakterien ins Spiel, die die Fructose verarbeiten, wobei unter anderem Gas entsteht, was unangenehme Blähungen verursacht. Außerdem reagiert der Körper, indem er Wasser in den Darm leitet, was zu Durchfall führt.

Menschen mit Fructoseintoleranz haben einfach besonders wenige von diesen Transportern, so dass das System ziemlich schnell überlastet ist. Da diese Überlastung grundsätzlich auch bei Gesunden vorkommen kann, dann aber eben bei einer größeren Fructosemenge, streiten Fachleute darüber, ob es sich bei Fructosemalabsorption wirklich um eine Krankheit handelt.

Obstplatte auf weissem Holztisch
Bild: elena_hramowa/stock.adobe.com

Fructoseintoleranz feststellen

Wer den Verdacht hat, empfindlich auf Fructose zu reagieren, kann als erstes versuchen, weniger Fruchtzucker aufzunehmen und zu beobachten, ob sich die Beschwerden bessern. Dafür sollte vor allem die Aufnahme von Obst auf eine Portion am Tag reduziert werden. Parallel muss der gesamte Zuckerkonsum eingeschränkt werden. Zusätzlich gilt es

  • Lightprodukte
  • Lebensmittel mit Fructose auf der Zutatenliste
  • Saft und Softdrinks

vom Speiseplan zu streichen.
Wenn du den Eindruck hast, Fruchtzucker nicht so gut zu vertragen, lohnt sich der Besuch in der Arztpraxis. Hier kann per Atemtest die Fructoseintoleranz festgestellt werden, der Test geht schnell und tut nicht weh. Bei einer gesicherten Diagnose kannst du deine Ernährung anpassen, damit die lästigen Symptome verschwinden.

Fructoseintoleranz behandeln

Die Behandlung von Fructoseintoleranz liegt in einer gezielten Ernährungsumstellung, denn schon das Einschränken der Fruchtzuckeraufnahme ist hilfreich. Im Fokus stehen dabei die Aufnahme von Obst, Fruchtsaft, fruchtzucker-gesüßten Getränken und Süßigkeiten. Doch auch weitere Lebensmittel wie Honig oder Produkte aus industrieller Fertigung, können Fruchtzucker enthalten. Welche das sind erfährst du im Artikel „Was kann man bei Fructoseintoleranz essen“. Darin findest du auch je eine Liste von Lebensmitteln mit viel und wenig Fructose.

Es ist übrigens nicht nötig, Fruchtzucker ganz vom Speiseplan zu verbannen. Das wäre sogar schlecht, denn mit einer geringen Menge kann der Körper die Aufnahme trainieren. Sogar Obst darf weiterhin auf den Teller, der Trick ist hier die Kombination. Andere Lebensmittel wie Naturjoghurt oder Quark helfen dabei, dass der Fruchtzucker nur langsam im Darm ankommt, so dass er nach und nach aufgenommen werden kann.

Leben mit Fructoseintoleranz

Das Leben mit Fructoseintoleranz bedeutet eine Anpassung der Ernährung. Du musst ein bisschen aufpassen, aber es ist gar nicht so schwer, sich trotzdem lecker und ausgewogen zu ernähren. Im Vergleich zu Glutenintoleranz liegt der große Vorteil darin, dass deine Ernährung nicht fructosefrei sein muss. Am wichtigsten ist es, dafür zu sorgen, den Darm nicht zu überlasten.

Wähle eher Gemüse als Obst und achte darauf wenig Zucker zu essen, das ist eine gute Basis. Bei verpackten Produkten kannst du in der Zutatenliste schauen, ob Fruktose enthalten ist. Kombiniere Obst mit naturbelassenen Milchprodukten und mische verschiedene Gemüsesorten. All das trägt dazu bei, dass nicht zu viel Fruktose gleichzeitig ankommt. Mit ein bisschen Experimentierfreude und Fantasie findest du heraus, wie viel Fructose dir gut tut und von welchen Lebensmitteln du lieber die Finger lässt.

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