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Welche Ursachen hat Laktoseintoleranz?

Laktoseintoleranz kann verschiedene Ursachen haben. Zunächst einmal ist es völlig normal, dass die Laktaseaktivität mit zunehmendem Alter nachlässt, doch auch Erkrankungen oder Medikamente können dabei eine Rolle spielen. Die gute Nachricht ist: Meist werden geringe Mengen Milchzucker trotzdem problemlos vertragen und das erleichtert den Alltag! Hier erfährst du den Unterschied zwischen primärer und sekundärer Laktoseintoleranz und liest, wie die Beschwerden entstehen.

Ein Glas Milch auf einem Tisch mit Kühen im Hintergrund, Generative AI

Bild: GulyaevStudio/stock.adobe.com

Primäre Laktoseintoleranz als Normalzustand

Wenn man es genau nimmt, ist Laktoseintoleranz der Normalzustand für den Menschen, denn der weitaus größte Teil der Weltbevölkerung, nämlich geschätzte 75 %, vertragen keine Laktose. In Asien ist die Milchzuckerunverträglichkeit besonders weit verbreitet, während in Europa ihr Anteil von Nord nach Süd zunimmt. Aber warum ist die Unverträglichkeit jetzt der Normalzustand?

Tatsächlich ist es so, dass aus entwicklungsbiologischer Sicht nur Säuglinge Laktose verdauen müssen, denn in Muttermilch steckt reichlich davon. Aber die brauchen Babys ja nur eine bestimmte Zeit lang. Wenn dann andere Lebensmittel gegessen werden, ist es nicht mehr wichtig, dass Milchzucker vertragen wird. So sind zum Beispiel alle Obst- und Gemüsesorten, aber auch Getreide und Hülsenfrüchte komplett laktosefrei. Daher ist es genetisch normal, mit steigendem Alter weniger Laktose zu vertragen. In Europa sorgt jedoch eine weitverbreitete Genmutation dafür, dass auch Erwachsene Milch trinken können. Hier sind nur rund 15-20 % von der Unverträglichkeit betroffen.

Sekundäre Laktoseintoleranz

Andere Ursachen für Laktoseintoleranz können Krankheiten oder Operationen, wie die chronisch entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn, aber auch eine Chemotherapie oder die operative Verkürzung des Darms sein. Manchmal führen auch bestimmte Medikamente zu einem Mangel an Laktose, zum Beispiel eine längere Einnahme von Antibiotika. Sie bringt die Darmflora ganz schön durcheinander. Wenn als Folge von Krankheiten, Medikamenten oder Operationen weniger Laktose vertragen wird, spricht man von sekundärer Laktoseintoleranz. Glücklicherweise kann sich der Körper in vielen Fällen davon erholen: Wird das Medikament abgesetzt oder ist eine Krankheit gut im Griff, nimmt der Darm seine normale Tätigkeit wieder auf und die Laktaseaktivität kehrt zurück.

Laktose-Moleküle, 3D-Molekularstruktur C12-H22-O11

Bild: HTGanzo/stock.adobe.com

Wie entstehen die Beschwerden bei Laktoseintoleranz?

Wenn der Körper zu wenig Laktase bildet, kann er Milchzucker nicht richtig verdauen. Normalerweise spaltet das Verdauungsenzym Laktose im Dünndarm in die beiden Zuckerbausteine Glukose und Galaktose. Diese kleinen Zuckereinheiten kann der Körper dann einfach aufnehmen. Bleibt der Milchzucker aber ungespalten, so wird er im Verdauungstrakt weitertransportiert und gelangt zu guter Letzt in den Dickdarm. Hier trifft er auf die Darmbakterien, die ihn als Nahrung verwerten, wobei in einem Gärprozess Abbauprodukte wie Milchsäure und die Gase Kohlendioxid und Wasserstoff entstehen. Die Darmbakterien freuen sich also über die Nahrung, aber für Betroffene kann es unangenehm werden. Denn die entstehenden Gase verursachen Beschwerden, indem sie den Bauch aufblähen und zu einem unangenehmen Völlegefühl und Bauchschmerzen führen.

Die entstandene Milchsäure kann außerdem Durchfall verursachen. Es ist also wichtig, nicht mehr Laktose aufzunehmen, als die Laktaseaktivität schafft. Wer darauf achtet, nur so viel Milchzucker zu essen, wie auch verdaut werden kann, muss sich auch keine Sorgen um Beschwerden machen.

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