Gläser sterilisieren – beste Methoden im Vergleich
Marmelade kochen, Gemüse einmachen, Obst einkochen – wer die Fülle der Natur haltbar machen möchte, braucht saubere Gläser. Wir stellen die besten Methoden zum Gläser sterilisieren vor und geben dir wichtige Tipps.
Einmachgläser sterilisieren: Das musst du wissen
Sterile Gläser sind die Voraussetzung für das (Ein-)Kochen von Marmelade, Obst und Gemüse. Steril heißt, dass sie frei von Keimen und Bakterien sind, denn diese sorgen für Schimmel und das Verderben von Lebensmitteln. Doch nicht nur neu bedeutet keimfrei – alte Schraubgläser oder Weckgläser mit dem wohlbekannten roten Gummi eignen sich perfekt, um Eingekochtes aufzubewahren. Einfach die alten Etiketten entfernen und eine Methode zur Sterilisation wählen. Die Vor- und Nachteile erklären wir jetzt.
Der Klassiker: Gläser auskochen in heißem Wasser
Altbekannt und wohl bewährt – Gläser können mithilfe von heißem Wasser keimfrei gemacht werden. Das ist in 3 einfachen Schritten möglich:
- Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen.
- Gläser, Deckel und gegebenenfalls Dichtungsgummis hineingeben und 10 Minuten kochen. Dabei darauf achten, dass die gesamten Gläser mit Wasser bedeckt ist.
- Kurz vor dem Umfüllen entnehmen, abtropfen lassen und die Deckel nass verschrauben.
Warum die Deckel nass aufs Glas kommen? Die warme Feuchtigkeit sorgt dafür, dass sich besonders gut ein schützendes Vakuum bildet.
Diese Methode ist effektiv, da wirklich allen Keimen der Garaus gemacht wird und praktisch, da die Deckel sowieso in heißem Wasser steril gemacht werden müssen. Für sehr große oder viele Gläser musst du allerdings mind. zwei Kochvorgänge einplanen.
Für große Mengen: Gläser im Backofen sterilisieren
Bei vielen oder besonders großen Gefäßen empfiehlt sich die Sterilisierung im Backofen. Auch hier genügen 3 Steps:
- Gläser mit heißem Wasser vorreinigen und trocknen. Deckel ebenfalls gründlich mit heißem Wasser sterilisieren, da diese nicht mit in den Ofen kommen.
- Backofen auf 120–130 Grad vorheizen und die Gläser 15 Minuten lang darin erhitzen.
- Direkt vor dem Befüllen mit einem Ofenhandschuh entnehmen. Achtung: heiß!
Diese Methode ist zwar gut für große Gläsermengen, mit 15 Minuten jedoch relativ zeitaufwendig. Außerdem wird von manchen Profis angezweifelt, dass diese „trockene“ Methode wirklich alle Keime und Bakterien abtötet. Außerdem muss trotzdem mit heißem Wasser gearbeitet werden – denn auch hier wird vorgereinigt und die Deckel kommen nass aufs Glas.
Für Schnelle: Gläser sterilisieren in der Mikrowelle
Wer es eilig hat, kann Einmachgläser auch in der Mikrowelle sterilisieren:
- Gläser gründlich vorspülen und mit etwas Wasser befüllt in die Mikrowelle stellen. Deckel mit heißem Wasser sterilisieren, keinesfalls mit in die Mikrowelle geben.
- Bei 600 Watt erhitzen, bis das Wasser kocht und dann noch 1 Minute weiter erhitzen.
- Warten, bis die Gläser abgekühlt sind und dann zum Befüllen entnehmen – alternativ mit einem Ofenhandschuh arbeiten.
Diese Methode ist besonders schnell und eignet sich für eine kleine Menge Gläser pro Durchlauf – aber natürlich nur für Mikrowellebesitzer:innen.
Eine letzte Möglichkeit ist die Sterilisierung in der Spülmaschine. Hier werden die Gläser ohne anderes schmutziges Geschirr auf heißester Stufe separat durchgespült. Die Spülmaschine muss jedoch sehr sauber sein und der Waschgang ist vergleichsweise energie- und zeitintensiv. Daher empfehlen wir eine der anderen bewährten Methoden. Viel Erfolg!
Und wenn du jetzt noch wissen möchtest, womit du deine sterilisierten Gläser befüllen kannst, empfehlen wir unseren Artikel Einfach Einkochen: Obst und Gemüse richtig einwecken.
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Kommentare (7)
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Mary
21. Okt. 2023 um 08:21 Uhr
Liebe, Steff
Es sieht super aus! Ich möchte es nächsten Dienstag (24.10) kochen.
— Eine Frage: in Zutaten schreiben Sie „30 g gehackte Petersilie“ aber in der Anleitung haben Sie „Basilikum unterrühren“ geschieben. Welches Gewürz soll ich benützen?
Vielen lieben Dank,
Mary
Steffi
22. Okt. 2023 um 15:53 Uhr
Hi Mary, oh entschuldige. Basilikum ist richtig :) Lass es dir schmecken!
Stefan F.
28. Aug. 2023 um 10:23 Uhr
Interessant ist der Beitrag von Herrn Frangenheim. Sie schreiben… Geeignet für Marmelade und Sauergemüse. Ist es denn zB für Suppen, Eintöpfe und Fleisch nicht geeignet? Und wenn, welche Methode empfehlen Sie für diese 3? Besten Dank im voraus für Ihre Antwort!
Marion
23. Aug. 2023 um 12:16 Uhr
Sterilisieren funktioniert im Haushalt nicht, in der Spülmaschiene oder mit heißem Wasser gründlich waschen und vor allem fettfrei halten, reicht
Marc Sinzenich
28. Aug. 2023 um 17:22 Uhr
Hallo Marion,
natürlich wird es zuhause nicht „steril“ im Sinne eines keimfreien Labors. Aber schaden kann es nicht, sicher ist sicher und die Mühe soll sich schließlich lohnen.
Liebe Grüße, Marc
Carl-Hans Frangenheim
23. Aug. 2023 um 10:29 Uhr
Sehr geehrte Frau Gahlow!
Ich bediene mich nur noch einer 5. Methode zur „Keimfreimachung“ von Gläsern vor der Befüllung mit Marmelade oder Sauergemüse.
Ich gebe 1 -3 Tropfen ( je nach Glasgröße) 96%igen Alkohol (Trinkbranntwein, keinen Spiritus!) in die zuvor kalt gereinigten und getrockneten Gläser, schwenke die Gläser etwas um und entzünde dann den Alkohol. So werden die Gläser auf einfache und vor allem energiesparende Weise quasi „flammensterilisiert“, werden heiß und können unmittelbar nach dem Erlöschen der Flamme (der Alkohol ist dann restlos verbrannt) mit der heißen Marmelade aus dem Kochtopf befüllt werden. Ein Tropfen Alkohol auf die Deckelinnenseite gegeben, angezündet und gleich auf das Glas geschraubt, läßt die Flamme erlöschen und sorgt zugleich für ein hohes Vakuum. Die so erreichte kommerzielle Haltbarkeit des Inhalts der Gläser ist prinzipiell jahrelang gegeben. Das dürfte die energiesparendste und schnellste Sterilisierungsmethode im Haushalt sein.
Freundliche Grüße
C-H Frangenheim, Dipl.-Ing. für Lebensmitteltechnologie im Ruhestand
Marc Sinzenich
25. Aug. 2023 um 10:58 Uhr
Hallo Herr Frangenheim,
herzlichen Dank für ihren interessanten Beitrag. Wir können uns gut vorstellen, dass ihre Methode einwandfrei funktioniert. Aus Brandschutzgründen und der Verletzungsgefahr für ungeübte „Zündler“ würden wir unseren Lesern aber eher davon abraten.
Viele Grüße, Marc